Montag, 7. Februar 2011

Graf von Saint Germain – Wikipedia

Graf von Saint Germain – Wikipedia: "Graf von Saint Germain aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Graf von Saint Germain

Der Graf von Saint Germain (auch: Aymar de Betmar; Marquis de Betmar; Graf Welldone u. a.), (* unbekannt; † 27. Februar 1784 in Eckernförde) war ein Abenteurer, Geheimagent, Alchemist, Okkultist und Komponist. Um seine Person ranken sich zahlreiche Legenden, die teilweise von ihm selbst geschaffen wurden."

Leben

Die erste gesicherte Nachricht von einem Grafen von Saint-Germain stammt aus den Briefen Walpoles 1745.[1] Diesen zufolge hielt er sich schon zwei Jahre in London auf, besaß eine ausgesuchte Sammlung von Juwelen, komponierte und trat als exzellenter Geigenspieler auf. Außerdem ließ er in London unter anderem eine italienische Liedsammlung und Violinsonaten drucken. Im Rahmen des allgemeinen Misstrauens und der Feindseligkeiten gegen katholische Ausländer wegen des damaligen jakobitischen Aufstands in Schottland wurde Saint Germain vorübergehend verhaftet; schließlich erregte er die Neugier des Prinzen von Wales und befreundete sich mit Philip Stanhope.
Er lernte in Wien den französischen Kriegsminister Marschall von Belle-Isle (1684–1761) kennen, den er unter anderem mit Plänen einer Invasion Englands derart beeindruckte, dass dieser ihn nach Paris einlud. Die Zeit dort von 1756 bis 1760 gilt als Höhepunkt von Saint Germains Laufbahn. Casanova schildert in seinen Memoiren anschaulich wie der Graf Abendgesellschaften damit unterhielt, vorzugeben, Zeuge wichtiger, weit zurückliegender historischer Ereignisse gewesen zu sein, die er in genauen Einzelheiten schilderte und dabei sehr gute historische Kenntnisse durchblicken ließ. Dabei setzte Saint Germain stets eine todernste Miene auf, aß und trank außerdem nichts. Selbst die Pompadour (1721–1764) unterhielt er auf diese Weise, wie ihre Kammerfrau du Hausset berichtet.[2]. Stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, den König Ludwig XV. zu unterhalten, stellte sie ihm Saint Germain vor – mit vollem Erfolg: Im Trianon-Schlösschen in Versailles ließ der König ein Alchemielabor einrichten, 1758 stellte er Saint Germain darüber hinaus Räume im Loireschloss Chambord zur Verfügung, wo dieser unter anderem an neuen Methoden für die Textilfärberei experimentierte. Saint Germain behauptete, Fehler in Edelsteinen beseitigen und Diamanten zu größeren verschmelzen zu können. Er lieferte dem König auch Proben ab, hütete sich aber, in diesem Fall Tricksereien anzuwenden. Zudem lehnte er es kategorisch ab, dem König Mittel zu verabreichen. Anscheinend war Saint Germain auch in der Pharmazie bewandert und behauptete, ein Aqua benedetta zu besitzen, das bei Damen das Altern stoppte. Dieses trug zwar sehr zur Beliebtheit des Grafen bei, jener machte aber in seiner Zeit in Paris kein Geschäft daraus. (mehr)

 Aus dem Leben des Grafen von Saint Germain erzählt Joachim Winckelmann in seinem spannenden Roman "Der Elf mit dem blauen Helm" (mehr)

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