Samstag, 12. Februar 2011

Buchauszug: Lorraine Sinkler: Der geistige Lebensweg von Joel S. Goldsmith

Joel widmete seine ganze Zeit dem Heilen und der Aufgabe, diejenigen, die zu ihm kamen, in dem zu unterweisen, was er vom Wesen Gottes und vom Gebet wußte, vor allem aber in der Meditation. Die, die meditieren lernten, waren fähig, einen inneren Kontakt herzustellen, und brauchten nicht mehr zu ihm zurückzukommen, es sei denn aus Freude an geistiger Gemeinschaft und weiterer Meditation mit ihm zusammen.

Im Jahre 1946, für das mir mein Übergang angekündigt
worden war, stellte ein Mitglied meiner Familie auf
einmal fest, daß ich schon seit mehreren Tagen kein
Fleisch gegessen hätte, und wollte wissen, ob dies
Absicht sei und irgendeinen Grund habe. Mir aber war
das gar nicht bewußt gewesen. Offenbar war es eine ganz
unbewußte Handlung. Ein oder zwei Tage später jedoch,
im Juli, setzte das geistige Erlebnis der Einweihung ein,
das zwei Monate dauerte. 

Jeden Morgen um fünf Uhr wurde ich geweckt und
aufgefordert, mich auf einen Stuhl zu setzen und da bis 7
Uhr, ganze zwei Stunden, sitzen zu bleiben. Jeden Tag
erlebte ich eine innere Erleuchtung, die mein Bewußtsein
zu öffnen schien; es erinnerte mich an eine Einweihung
der Freimaurer. Es war, als ob ich einer ehrfurchtgebietenden
Zeremonie zu meiner Einweihung in geistige
Wahrheit beiwohnte. Ich betrachtete das als die erste
Erleuchtung, die mir etwas Greifbares offenbarte, so daß
ich sagen konnte: »Jetzt weiß ich, was das ist, und kann es
erklären.« Und das war das Jahr, in dem "Der Weg zum
Unendlichen" zum Abschluß kam.

Es waren die zwei schönsten Monate meines ganzen
Lebens, und nach Ablauf dieser Frist wurde mir klar und
eindeutig gesagt: "Von jetzt ab wirst du Unterricht
geben, aber suche nie nach einem Schüler. Du nimmst
die Schüler an, die dir zugeführt werden. Du wirst nie
etwas brauchen, du läßt einfach alles von selbst ausströmen."

Eine von .loels persönlichen Notizen, die er mir im Januar 1964 schickte, die er aber viele Jahre vorher niedergeschrieben hatte, gibt weiterhin Auskunft darüber, was er während seiner Einweihung erfuhr:

"Das Gebet eines Gerechten vermag viel." Bisher war
es unser Anliegen gewesen, durch Gott geläutert zu
werden. Wir erwarteten eine äußere oder innere Heimsuchung,
die uns auf wunderbare Weise reinigen und
läutern und uns schließlich Vergebung unserer Sünden
bringen sollte.
Bei meiner eigenen Einweihung und Läuterung erfuhr
ich: Wir selbst müssen die ersten Schritte tun zur
Entfaltung Gottes in unserem Innern und zu Seiner
Herrschaft über unser Leben.

Im Jahre 1957 erzählte mir Joel einmal, daß er 1955 den Parthenon in Athen besichtigt habe und dieser ihm seltsam vertraut vorgekommen sei; es schien ihm, als habe genau da die Einweihung stattgefunden, die er in jenen frühen Morgenstunden des Jahres 1946 in Santa Monica erlebt hatte. Das war jedoch nicht die einzige Einweihung, die ihm zuteil geworden war. In den nächsten Jahren folgten weitere, aber größtenteils widerstrebte es ihm, mehr darüber zu berichten, als was nachfolgend wiedergegeben ist:

Erlebte eine Einweihung am Samstagmorgen, kurz,
aber mächtig. Bis jetzt noch keine Beziehung zum
Unterricht.
Heute empfing ich eine neue Weihe. Dazu folgende
Notizen:
Sagte: "Sondere dich ab - lebe in der Welt, doch
nicht von ihr. Der Geist Gottes ist in dir (das stimmt). Du
wirst in zwei Welten leben: in der geistigen Welt, wo du
Sein Wirken und Seine Möglichkeiten kennenlernst, um
diese dann durch Seine Gnade in der irdischen Welt zum
Ausdruck zu bringen. Mein Geist ruht auf dir. Höre,
rede, lebe durch Meinen Geist. Meine Gnade ist die
Kraft, das Wissen, die Hilfe und Versorgung für all Dein
Tun."
Es wurde mir der Lotus der Reinheit, die Lilie der
Unsterblichkeit gezeigt: Zeichen der Gegenwart des
Geistes.
Und so ist es.

Joel behauptete, es gäbe zwar viele Erzählungen, in denen Schriftsteller und andere Leute von Einweihungen berichteten, über die sie von anderen in Ägypten, Indien oder Tibet gehört hätten; aber soweit er wüßte, existierte nirgendwo auf Erden ein Bericht von einem Meister selbst, in dem er offenbare, was ihn zum Meister gemacht hätte. Er war überzeugt, daß Jesus die Geheimnisse seiner Einweihung nie preisgegeben habe, nicht einmal seinen Jüngern.

Bevor »Der Weg zum Unendlichen« zum Abschluß kam, konnte Joel einen Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft tun. Jene Vision trug ihn über Zeit und Raum hinaus und in diesem gewaltigen Erlebnis wurde ihm das ganze Leben offenbart. "Der Weg zum Unendlichen« war nicht etwas, was einfach geschah. Sondern es stellte die Frucht jahrelangen Studiums und praktischer Anwendung dar, die Frucht unerschütterlichen Festhaltens am Prinzip, die schließlich in diesem Buch zum Durchbruch kam."

1 Kommentar:

  1. Das Goldsmith in einer Vision aufgefordert wurde, Freimaurer zu werden, ist wohl höchst zweifelhaft, oder ?

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