Dienstag, 5. November 2013

Buchauszug: Licht, Kraft und Weisheit von Swami Sivananda



Kapitel 1
LICHT
Verlangst du wirklich nach Gott?
Verlangst du wirklich nach Gott? Sehnst du dich wirklich danach, Gott zu erfahren? Spürst du wahren geistigen Hunger?
Nur der, der nach der Schau Gottes verlangt, wird Liebe entfalten. Nur ihm wird Er sich offenbaren. Gott ist eine Angelegenheit von Angebot und Nachfrage. Besteht aufrichtiges Verlangen nach Gott, dann wird es augenblicklich in Erfüllung gehen.
Bete mit ganzer Kraft wie Prahlad. Singe wie RadhaWiederhole Gottes Namen wie ValmikiTukaram und Tulsidas. Singe die Namen Gottes wie Gauranga.Weine wie Mira in der Stille über die Trennung von Gott. Du wirst in der gleichen Sekunde die Schau des Herrn erleben.
Das Licht ist in dir
Sei allezeit integer. Weiche niemals vom Pfad der Rechtschaffenheit ab. Stehe aufrecht. Sei kühn. Sei furchtlos. Setze die Wahrheit in die Tat um. Verkünde sie überall.
Schreite auf dem spirituellen Pfad voran. Das Licht ist in dir. Halte den Geist auf Gott gerichtet. Töte Egoismus und Stolz. Pflege die Nächstenliebe und das Gefühl für universale Bruderschaft. Liebe alle Wesen. Dein Leben wird reich sein.
Beherrsche deine Sinne. Bete innigst in festem Glauben und in tiefer Aufrichtigkeit. Hege eine unerschütterliche Überzeugung von der Existenz Gottesund der Wirksamkeit spiritueller Übungen. Sei demütig und einfach. Du wirst Unsterblichkeit erlangen.
Lebenslehren
Stehe täglich um 4 Uhr auf. Übe dich während der frühen Morgenstunden im Singen von Gottes Namen. Singst du Gottes Namen, dann fühle, dass Gott, der Herr, in deinem Herzen gegenwärtig ist und deinen Gesängen lauscht.
Vertiefe dich täglich eine halbe bis eine Stunde lang systematisch in die Bhagavad Gita, in das RamayanaBhagavatamVishnu Sahasranama und Lalita Sahasranama. Gehorche deinen Eltern. Sprich unter allen Umständen die Wahrheit, koste es, was es wolle. Rede freundlich.
Möge die göttliche Flamme immer heller in dir brennen! Mögest du den Pfad des Guten beschreiten und noch in diesem Leben Gottverwirklichung erlangen!
Sei gut, tue Gutes
Darum vollbringe die Handlung, die getan werden muss, stets ohne Bindung (an Lohn oder Anerkennung), denn durch Tun ohne Anhaftung geht der Mensch zum Höchsten ein.
(Bhagavad Gita 3,19)
Wird der Gedanke an das Gute Teil und fester Bestandteil des menschlichen Wesens, dann können irgendwelche schlechten Motive nicht mehr in ihmaufsteigen. Anderen dienen und ihnen Gutes tun führt zu unendlicher Freude. In selbstlosem Dienen sind unendliches Glücksgefühl und Seligkeit (Ananda) enthalten.
Weite dich. Läutere dein Herz. Lebe wahrhaft im Geist selbstlosen Dienens. Lebe jede Sekunde für das Ideal und Ziel des Lebens. Nur dann und dannallein wirst du die Herrlichkeit selbstlosen Dienens vollkommen erfahren. Mögest du dich durch die Ausübung deiner selbstlosen Dienste als ein dynamischer Yogi erweisen. Mögest du der Glückseligkeit des Ewigen teilhaft werden!
Tue, wie du wünschst, dass dir getan werde
Alle Phänomene der Natur werden durch ein bedeutendes Gesetz beherrscht: das Gesetz von Ursache und Wirkung, das Gesetz des Karma. Es ist dieses Gesetz, das die innere Harmonie und erhabene Ordnung des Weltalls aufrechterhält. Kein Phänomen kann der Wirksamkeit dieses mächtigen Gesetzes entrinnen.
Die Ursache ist an die Wirkung und die Wirkung an die Ursache geknüpft. Die Wirkung ist der Ursache ähnlich. Unsere Welt funktioniert nach diesem grundlegenden Lebensgesetz. Dieses Gesetz ist unerbittlich und unwandelbar.
Jede Tat wirkt mit gleicher Kraft auf dich zurück. Tust du jemandem etwas Gutes, so hilfst du in Wahrheit dir selbst, da es nichts anderes gibt als dasSelbst. „atma eva idam sarvam“ – „All dies ist das Selbst allein“ – ist die nachdrückliche Erklärung in den Srutis (den Veden) oder Upanishaden. Die Folge deines tugendhaften Handelns wird mit gleicher Kraft und Wirkung auf dich zurückfallen. Es wird dir Freude und Glück bringen.
Sei rege und tätig
Die Macht des Gebets ist unbeschreiblich. Seine Größe und Glorie sind unauslöschlich. Nur die, die aufrichtig Gott lieben, wissen um seinen Nutzen und seine Herrlichkeit.
Flehe Gott nicht tatenlos an, dir zu helfen, sondern sei rege und werde aktiv, da Gott denen hilft, die sich selber helfen. Tue das Bestmögliche und überlasse das Übrige Gott.
Diene den geistig Strebenden. Bleibe in ihrer Gesellschaft. Übe die Wiederholung von Mantras und singe die Namen Gottes. Vertiefe dich in das Ramayana und Bhagavatam. Bald wird sich die Liebe zu Gott in dir entfalten. Die göttliche Gnade wird auf dich herabkommen.

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